Das Geheimnis erfolgreicher Bewerbungen: Anleitung zum perfekten Lebenslauf und Anschreiben (German Edition) by Momaroni Stefano

Autor:Momaroni, Stefano [Momaroni, Stefano]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2021-01-02T16:00:00+00:00

Gehaltsvorstellung

Ist ein Gehaltswunsch gefordert, ist dies immer etwas knifflig. Es gilt hier, einen guten Mittelweg zu finden.

Gibt man ein zu niedriges Gehalt an, verkauft man sich unter Wert. Gibt man ein zu hohes an, folgt die Absage ggf. umgehend und ohne weitere Rücksprache / Rückfrage des Arbeitgebers.

Daher sollten Sie nicht zu zaghaft, aber auch nicht zu selbstbewusst an die Sache herangehen. Sie sollten wissen, was Ihr realistischer Wert ist.

Gleichzeitig sollten Sie aber auch die Finanzkraft des Unternehmens im Blick haben. Ein Großkonzern kann meist mehr zahlen als ein kleines Unternehmen. Wenn Sie sich dennoch bei einem kleineren Unternehmen bewerben, sollten Sie etwas niedriger ansetzen.

Grundsätzlich können Sie sich gut über das Internet informieren auf Gehalts-Vergleichs-Seiten wie z.B. gehaltsvergleich.com

Dort bekommen Sie einen Bereich angezeigt, in dem die Gehälter jeweils liegen können. Ein Beispiel: Das System zeigt für einen Einkäufer einen Gehaltsbereich an, der in 50 % der Fälle zwischen ca. 2600 und 4400 Euro liegt. Das heißt, 25 % liegen unter 2600 und 25 % liegen über 4400.

Je nachdem, wo Sie sich jetzt einsortieren – als ein sehr erfahrener Einkäufer, der Erfolge vorzuweisen hat oder eher als ein unerfahrener Beginner müssen Sie jetzt überlegen, ob Sie sich im Mittelfeld oder eher im unteren oder oberen Bereich sehen.

Seien Sie aber kritisch. Ein Beispiel: Wenn Sie zum Beispiel Call-Agents eingeben, kommt eine große Spanne, die darauf zurück zu führen ist, dass Inbound und Outbound-Stellen sehr unterschiedlich bezahlt werden. Im Outbound wird verkauft – und wo verkauft wird, gibt es Provisionen. Diese fallen mitunter sehr hoch aus. Dadurch können Sie dann sehr viel verdienen. Im Inbound, also den klassischen Telefonhotlines, ist die Vergütung dagegen deutlich geringer. Hier läge es also nicht nur daran, ob Sie vielleicht schon 10 Jahre Berufserfahrung haben, wenn Sie sich bewerben, sondern auch daran, für welchen Bereich Sie sich bewerben.

Auch sollte man nicht vergessen, dass diese Plattformen häufig so gestaltet sind, dass sie auf Einträgen von Freiwilligen beruhen. Die Frage ist, welche Freiwilligen hier Angaben machen. Sind das eher die, die gut verdienen oder die, die schlechter verdienen? Die Antwort will ich hier gar nicht geben, ich will aber dazu aufrufen, die Angaben nicht als „in Stein gemeißelt“ zu betrachten. Es sind einfach Hochrechnungen auf Grund von freiwilligen Angaben. In einigen Berufen sind die recht zutreffend, in anderen Berufen allerdings weniger.

Hinterfragen Sie also die Daten ein wenig. Dann können diese Seiten eine gute Hilfe sein für die Selbsteinschätzung.

Ansonsten kann vielleicht Ihr Sachbearbeiter beim Arbeitsamt behilflich sein.

Oder Sie orientieren sich einfach an Ihrem letzten Gehalt. Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie Ihren letzten Job gut gemacht haben und sich aus einer bestehenden Stelle bewerben oder noch nicht lang arbeitslos sind, dann gehen Sie hier vielleicht 5 oder 10 % rauf. Wenn Sie aber schon länger arbeitslos sind (über 1 Jahr), müssen Sie damit rechnen, dass Ihr „Marktwert“ gesunken ist. Sie sollten dann keine Gehaltserhöhung anstreben, sondern erst mal den Ball flach halten und eher Ihr letztes Gehalt als Ziel angeben. Wenn Sie noch länger arbeitslos sind, sollten Sie auch bereit sein, Abstriche in Kauf zu nehmen gegenüber dem letzten Verdienst.

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